Shine with shiatsu journal

Wie wir im Winter tief in uns selbst eintauchen

Der Herbst ist nun zweifellos vorbei. Man spürt es an der Dunkelheit und Kälte, die uns umgibt. Auch wenn gelegentlich die Sonne hervorkommt, so ist ihre Kraft auf der Nordhalbkugel gerade am schwächsten. Ganze 16 Stunden dauert jetzt die Nacht. 

Die natürliche Bewegung des Winters ist vom Rückzug geprägt. Viele Tiere fallen in den Winterschlaf. Bäume ziehen ihre Säfte ins Innere zurück. Die letzten Laubblätter sind bereits abgefallen, weil die Wasserreserven nicht ausreichen, um die Blätter zu nähren. Im Mittelpunkt steht die Konzentration auf das Wesentliche, die Sicherung des eigenen Überlebens. 

Winter ist die Zeit der Stille, der Einsamkeit, des größten yin. Das ist nicht für alle leicht. Dieses Jahr wird dieses Erleben durch die Corona Pandemie noch intensiviert. Für Menschen die gerne im Außen sind, ist das eine enorme Herausforderung. Umso mehr gilt es jetzt, sich mit der fließenden Energie des Wassers zu verbinden, weniger Widerstand zu leisten und zu schauen, wie wir uns selbst unterstützen können.

1. Das Durchströmen von Niere und Blase

Der Winter steht im Zeichen der Niere und der Blase. Diese zwei Organe symbolisieren wie keine anderen die Kraft des Wassers. Ihre Hauptfunktion ist die ständige Reinigung des Organismus von giftigen Substanzen. Die Nieren filtern Schadstoffe sowie Rückstände von Medikamenten aus dem Blut. Gleichzeitig leiten sie Wasser, Salze und Nährstoffe wieder in den Blutkreislauf zurück. Über die beiden Harnleiter gelangt der Urin von den Nieren zu der Blase, um schließlich ganz entleert zu werden. 

 
In der Traditionellen Chinesischen Medizin hat die Niere eine besondere Stellung. Sie dient als Reservoir. In ihrer Funktion speichert sie zum einen die Energie aller inneren Organe, zu anderen die Energie unserer Vorfahren, die Ancestrale Energie.

 

Das ist die Energie, die wir bei der Geburt von unseren Eltern, Großeltern und weiteren Ahnen geerbt haben. Sie alle leben dadurch in uns weiter. Die Nierenenergie mag Ausgewogenheit. Besonders jetzt gilt es, sich nicht im Tun zu verlieren. Statt unsere Energie überall aufzubrauchen, bleibt der Fokus auf dem Essenziellen.

Wasser hat beides in sich – eine unglaubliche Tiefe und Ruhe zugleich. Es prägt unser Vertrauen in das Leben, die Beziehung zum Unterbewusstsein. Am besten entfaltet sich die Wasserenergie bei einer guten Balance zwischen Aktivität und Entspannung. Es geht nicht darum komplett aufs Tun zu verzichten. Vielmehr braucht es bewusste Ruhephasen, in denen wir uns erlauben zu entspannen. Das Wasserelement zieht uns tief nach innen. Hier entsteht unser Lebensmut.

2. Tauche ein in den Winter

Nutze die kalte Jahreszeit, um Deine persönliche Lebensenergie zu stärken. Hier zeige ich Dir meine selbsterprobten Tips. 

1.) Achte auf das Wesentliche  

Im Winter sind wir dazu aufgefordert sparsam mit unserer Energie umzugehen. Statt Marathon-Training, lieber einen Spaziergang. Statt drei Verabredungen an einem Tag, lieber ein tiefes Gespräch. Die Essenz in uns kann sich dann zeigen, wenn wir Stille zulassen und nicht ständig in alle Richtungen handeln. Sie kommt aus der Tiefe der Ruhe. 

2.) Mach einen Spaziergang am Wasser 

Die Verbindung zum Wasser können wir unabhängig von der Jahreszeit pflegen. Und im Winter ist sie besonders wichtig. Mach einen Spaziergang am Fluss oder am See, beobachte wie das Wasser fließt, wie sich die Wellen langsam und weich bewegen. Schwimmen kann man natürlich auch im Winter. Zur Zeit sind die Schwimmbäder wegen Corona zu, aber für die mutigen unter uns, gibt es noch ja auch noch Seen zum Eisbaden. Oder ein entspanntes Bad zuhause. 

3.) Beobachte die Angst in Dir

Fühlt sich Deine Stimmung gerade etwas traurig oder pessimistisch an? Welche Situationen rufen sie hervor? Wovor genau hast Du Angst? Es ist hilfreich sich für diese Frage Zeit zu nehmen und sie ehrlich zu beantworten. Oftmals kommt die Angst davon, dass wir uns eingeengt fühlen, sowohl in unserem Denken, als auch im Fühlen. Wenn wir uns dem öffnen, kann sich was verändern. 

4.) Finde Zeit für Ruhe & Meditation  

Der Winter lädt uns dazu ein, mehr Zeit alleine zu verbringen. Sich auf uns selbst einzulassen und in die eigene Tiefe zu schauen. Auf diese Weise entwicklen wir Kontakt mit unserem Unterbewusstsein. Im Winter spricht es am deutlichsten und vielleicht hören wir es dann am besten. Nutze diese Zeit zum meditieren, zum einsinken in die Welt deiner Träume. 

5.) Höre klassische Musik 

Die Niere und die Blase steuern unser Gehörsinn. Ein guter Weg um mit dem Wasserelement in Kontakt zu kommen, ist durch Musik. Klassische Musik eignet sich dafür am besten. Mozart, Beethoven, Vivaldi und Chopin bringen uns in eine Welt, in der wir vieles entdecken können. Oder einfach nur eine Pause haben.  

6.) Trinke ausreichend Wasser 

Oft hören wir diesen Tip im Sommer, aber Trinkwasser benötigen wir das ganze Jahr über. Die Blase und die Niere benötigen ausreichen Flüssigkeit, damit der Körper gereinigt wird. Auch um Nierensteinen oder Blasenentzündungen vorzubeugen. Achte darauf, dass das Wasser eine warme Temperatur hat. So kann es am besten im Körper aufgenommen werden. 

Lass das Wasser in Dir fließen! 

Liebe Grüße, 
Aleksandra 

Aleksandra Hoffmann Shiatsu Berlin

über die authorin

Aleksandra Hoffmann

Aleksandra Hoffmann ist zertifizierte Shiatsu-Praktikerin mit Sitz in Berlin. Sie unterstützt KlientInnen in Zeiten von körperlichem und emotionalem Stress, sodass sie sich in ihren Körper und ihre Bedürfnisse hineinspüren können. Und Frieden in sich selbst finden.